Presseartikel

Ein geschichtsträchtiger Standort

Für den Mühlengedenkstein vorm Wellesweiler Wasserwerk

Der Mühlengedenkstein, den der Historische Verein Stadt Neunkirchen und die KEW kürzlich an seinem endgültigen Ort, dem neu gestalteten Vorplatz des Wasserwerkes Wellesweiler enthüllten, ist in Neunkirchen schon lange ein Thema. Wie Wolfgang Melnyk, Vorsitzender des Historischen Vereins, bereits in unserer April-Ausgabe berichtete, suchte der engagierte Verein einen Mühlstein, um an dem historischen Ort des Wasserwerkes an die Mahl- und Ohligmühle zu erinnern, die dort einige Jahrhunderte lang stand.

Die Suche nach einem entsprechenden Stein blieb in den Ortschaften von der Pfalz bis in die Eifel erfolglos, bzw. die entdeckten Mühlsteine standen nicht zum Verkauf. Also sprach man die Steinbildhauereien in der Umgebung an und bei der Firma Oliver Rinder, die bereits den „Scheiber Willkommensstein“ (Ecke Scheib – Zweibrücker Straße) gestiftet hatte, stieß der Historische Verein auf offene Ohren. Mitarbeiter Martin Neumann fertigte in mehr als 120 Arbeitsstunden (Entwurf und Vorarbeit nicht eingerechnet) den Gedenkstein aus einem Stück rotem Eifeler Sandstein – und zwar als Meisterstück. KEW-Vorstand Werner Spaniol wies vor der Enthüllung auf den geschichtsträchtigen Standort hin und war überzeugt, dass der Stein den Vorplatz des Wasserwerkes noch attraktiver macht und die vielen Besucher, die das ganze Jahr über hierher kommen, über die Geschichte informiert. Wolfgang Melnyk ging in seiner Ansprache „ein kleines bisschen in die Vergangenheit“ und erzählte den Anwesenden die „Geschichte“ des Steines.

Oberbürgermeister Friedrich Decker war in seiner Funktion als Präsident des Historischen Vereins und als Aufsichtsratsvorsitzender der KEW vor Ort und freute sich ebenfalls, dass nach dem „Scheiber Denkmal“ nun dieser Stein als zweites Meisterstück hier verewigt steht. Auch Martin Neumann durfte natürlich bei der Enthüllung mitwirken und erläuterte zuvor die Einzelheiten des Mühlengedenksteines.

Viele sähen in ihm den Künstler und deshalb betonte er hier, dass der Stein ein Handwerksmeisterstück ist. Es sei für ihn auch eine große Chance, dieses Stück so öffentlich auszustellen, freute sich Neumann. Nachdem das große Tuch mit vereinter Kraft entfernt war, konnten die Anwesenden das Denkmal bewundern – eine Brunnenstelle mit einem nach vorne plastisch herausgearbeiteten Mühlrad, über das Wasser in ein halbachteckiges Becken läuft. Die Schaufeln des Mühlrades und die Zulaufrinne wurden mit Edelstahl belegt.

 

Im Bereich des auf der rechten Seite im Relief angedeuteten Mühlengebäudes weist die erhabene Blockschrift auf die Entstehungsgeschichte der Mühle hin: „Hier stand die Wellesweiler Mahl- und Ohligmühle ehemals Lautzwyller Möhl, 1369 erste urkundliche Erwähnung: abgebrochen 1875. Im oberen Bereich weist ein Relief, das einige Badende im Freibad Kasbruch zeigt, auf die Verbindung zum Kasbruchtal hin. Von dort und vom Hirschbergtal wurde Wasser aus den Bächen in Gräben zur Mühle geleitet. Neben dem Stein veranschaulichte ein Modell der Mahl- und Ohligmühle, liebevoll von Werner Fried nach einer alten Zeichnung gefertigt, das frühere Anwesen. Außerdem hat er eine 20seitige Ausarbeitung zur Geschichte der Wellesweiler Mahl- und Ohligmühle angefertigt, die man vom Historischen Verein beziehen kann.

 

Übrigens: Die einzelnen Bearbeitungsschritte, die Martin Neumann nach Entwurf und Vorarbeit ausführte, können Sie sich hier unter „Ein wirklich großzügiges Geschenk “ anschauen.

 

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